KO Dörfel: LR Lindner dürfe Vollziehung nicht außer Acht lassen
„Die jüngsten Vorfälle zeigen, dass wir ein strengeres und in der Praxis vollziehbares Hundehaltegesetz zum Schutz der Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher brauchen. Ich verstehe das zögerliche Verhalten von Landesrat Lindner nicht“, kritisiert Klubobmann Christian Dörfel mit Blick auf die Sitzung Unterausschusses am kommenden Mittwoch.
„Für uns ist klar, an einer gesetzlich verankerten, sofortigen Beißkorb- und Leinenpflicht für Hunderassen wie Bullterrier, Staffordshire Bullterrier, American Staffordshire Terrier, Dogo Argentino, Pit Bull Terrier und Tosa Inu und ihre Einkreuzungen führt kein Weg vorbei. Ebenso wenig, wie an einer klaren Regelung, dass Halter nur einen solchen Hund mit sich führen dürfen. Eine Situation wie jene in Naarn, wo mehrere Kampfhunde gleichzeitig geführt wurden, darf so nicht mehr eintreten“, stellt Dörfel klar: „Das aktuell gültige Gesetz ist den Erwartungen nicht gerecht worden. Es braucht strengere Regeln für Kampfhunde. Lediglich auf Größe und Gewicht der Tiere zu schauen, wird aus unserer Sicht nicht ausreichend sein.“
Umgang mit Mischlingshunden mitdenken
„Generell erwarten wir uns einen praktikablen Gesetzesvorschlag. Landesrat Lindner darf die Vollziehung des Gesetzes nicht außer Acht lassen. Diese muss mit einem neuen, in der Praxis auch anwendbaren Gesetz gestärkt werden. Ansonsten bleiben auch die besten Regelungen wirkungslos“, so Dörfel, der selbst auch Bürgermeister ist.
So könnte etwa der Umgang mit Mischlingshunden in der Vollziehung zur Herausforderung werden. Bei der 40/20-Regelung sollen internationale Rassestandards zur Anwendung kommen. Bei Mischlingen ist das nicht möglich, da allfällige Standards fehlen. „Mischlingshunde müssen von Beginn an mitgedacht werden. Nicht zuletzt auch deshalb, weil sie die Bissstatistik in Oberösterreich anführen“, stellt Dörfel klar: „Zusätzlicher bürokratischer Aufwand und damit auch erhebliche Kosten sind unbedingt zu vermeiden.“