Personalengpass vor allem in Kinderbetreuungseinrichtungen der Stadt Linz
Mit Stichtag 15. Oktober 2022 wurden 290 Gruppen in Kindergärten und Krabbelstuben von pädagogischen Assistenzkräften geführt. „Das ist sicher nicht der Idealzustand“, hält OÖVP-Klubobmann Christian Dörfel fest: „Ein genauerer Blick auf die Statistik zeigt aber, dass von den 290 Gruppen mehr als die Hälfte auf Einrichtungen der Stadt Linz entfallen.“
Gleichermaßen interessant ist auch der Vergleich mit den Kinderbildungs- und -betreuungseinrichtungen in Wels und Steyr: Während in Wels lediglich sechs und in Steyr überhaupt nur zwei Gruppen in einem Kindergarten bzw. einer Krabbelstube ausnahmsweise von Assistentinnen und Assistenten geführt werden, sind es in Linz 157. Das entspricht rund 54 Prozent der betroffenen Einrichtungen.
„Offensichtlich sind die Arbeitsbedingungen in den Einrichtungen der Stadt Linz trotz intensiverer Bemühungen des Landes OÖ besonders schwierig und die Fluktuation deshalb enorm hoch“, verweist Dörfel auch auf den massiven Anstieg innerhalb eines Jahres. 2021 wurden in Linz mit 13 Krabbelstuben- und 29 Kindergartengruppen noch deutlich weniger von Assistentinnen und Assistenten geführt.
Ausbildungsförderung und mehr Gehalt
In Oberösterreich gibt es das klare Bekenntnis, dass Kinderbildung und -betreuung einen hohen Stellenwert hat. Ergebnis der Dialogtour von LH-Stv. Christine Haberlander und Verhandlungen mit Gemeinde- und Städtebund sowie der Gewerkschaft ist ein umfassendes Maßnahmenpaket für das Kinderland OÖ:
- So gibt es etwa seit März 2023 mehr Gehalt für Assistenzkräfte, Pädagoginnen und Pädagogen. Oberösterreich hat sich damit im Spitzenfeld positioniert.
- Ein Schlüsselinitiative ist auch der „OÖ Bonus“, der sich an Einsteigerinnen und Einsteiger bzw. an jene richtet, die sich beruflich umorientieren möchten.
Gefördert werden unter anderem die Ausbildung zur pädagogischen Assistenzkraft in Kinderbetreuungseinrichtungen und die Ausbildung an Kollegs für Elementar und Sozialpädagogik. Dabei werden 60 Prozent der Kurskosten – bis zu 2.700 Euro – übernommen.
„Das neue Jahr bietet für die SPÖ eine gute Gelegenheit, die übliche Stichelei hinter sich zu lassen und mit uns konstruktiv für eine Zukunft als Kinderland Nr. 1 zu arbeiten“, so Christian Dörfel abschließend.