Nettozahlen zeigen: System der KJH in OÖ fast doppelt so teuer wie in NÖ
Geringe Betreuungsleistungen bei vergleichsweise sehr hohen Kosten: Das beschreibt die Kinder- und Jugendhilfe (KJH) in Oberösterreich. Aufgrund dieser Diskrepanz stellte OÖVP-Jugendsprecherin Astrid Zehetmair dem zuständigen SPÖ-Landesrat Michael Lindner im Landtag die Frage, was die Gründe dafür sind. Der Nettovergleich der Kosten zeichnet ein klares Bild. „Niederösterreich leistet mehr als doppelt so viele Erziehungshilfen und hat trotzdem geringere Kosten pro Leistung als Oberösterreich. Wie kann das sein?“, fragt sich Zehetmair. Durchschnittlich liegen die Kosten pro Leistung in Niederösterreich bei rund € 8.200,-, in Oberösterreich jedoch bei € 16.100,-! „Ziel muss es sein, Kindern, Jugendlichen und Familien in Nöten rasche sowie profunde Hilfe zukommen zu lassen, dabei aber auch Effizienz an den Tag zu legen“, appelliert Zehetmair.
Dementsprechend entsetzt zeigt sich OÖVP-Klubobmann Christian Dörfel über die Aussagen von LR Lindner. „Die Zahlen lügen nicht. LR Lindner deutet die Statistik um, liefert also lieber Ausreden statt Antworten und zeigt wenig Bereitschaft, die eigenen Strukturen kritisch zu hinterfragen“, so Dörfel, der zusätzlich verwundert über die Prioritäten des Landesrats ist. „Es ist erschreckend, dass LR Lindner lieber von einer vorgezogenen Nationalratswahl träumt. Ich fordere LR Lindner auf, in die Realität zurückzukehren und seine Regierungsverantwortung wahrzunehmen“, so Dörfel abschließend.